Spielregeln

Farbzwang

Es besteht bei allen Spielen Farbzwang. Wenn eine Farbe ausgespielt wird, muss jeder andere Spieler diese Farbe zugeben, sofern er diese "mit hat", also in seinen Karten eine entsprechende Farbkarte besitzt.

Wurde z. B. Herz ausgespielt, so muss er Herz zugeben. Hat er mehrere Herzkarten in der Hand, so spielt er ein Herz seiner Wahl. Wenn Tarock ausgespielt wurde, muss Tarock zugegeben werden.

Tarockzwang

Es besteht bei allen Spielen Tarockzwang. Wenn ein Spieler die ausgespielte Farbe nicht in der Hand hat, muss er Tarock zugeben. Hat jemand weder die ausgespielte Farbe noch Tarock, so kann er eine Farbkarte seiner Wahl zugeben.

Stichzwang

Stichzwang bedeutet, dass die höchste am Tisch liegende Karte überstochen werden muss. Bei den Positivspielen besteht kein Stichzwang. Jeder Spieler entscheidet, ob er sticht oder untersteht, also laschiert. Nur bei den Negativspielen (Trischaken, Bettler/Piccolo, Bettler/Piccolo ouvert) besteht die Verpflichtung zu stechen.

Sonderregel: Kaiserstich oder Märchenstich

Fällt Mond, Sküs und Pagat zusammen, so spricht man vom Kaiserstich oder Märchenstich. In diesem Falle sticht der Pagat. Dies gilt aber nur bei positiven Spielen, einschließlich der Farbenspiele. Bei negativen Spielen gibt es keinen Märchen-/Kaiserstich.

Renonce

Renonce bedeutet Regelverstoß. Hier möchte ich an die Korrektheit und die Fairness aller Spieler appellieren. Es wird aber auch ersucht, die Renonce Regeln nicht allzu kleinlich auszulegen.

Wenn tatsächlich Renonce vorliegt, so wird das mit dem Spielverlust sehr streng sanktioniert. Alle regulären Spieler bekommen die Punkte als hätten sie das Spiel gewonnen, inklusive der angesagten Zusatzprämien (Vogerl, Trull etc.). Begeht ein Spieler eine Renonce, werden die Punkte des angesagten Spiels als Minus verrechnet. Das kann teuer werden!

Beispiele für Renonce sind das Abstechen einer Farbe, die man in der Karte hat, die Aufnahme eines Spiels, obwohl man nicht exakt zwölf Karten hat (der Geber begeht nicht Renonce!), das Verlegen von zu vielen oder zu wenigen Karten, das spielentscheidende Vorwerfen von Karten. Grundsätzlich gilt: "Was liegt das pickt". Gerade hier empfehle ich eine weiche Anwendung der Regel und die Erlaubnis, eine Karte noch zurück zu nehmen, solange der Stich noch nicht umgedreht wurde.

Anderes gilt, wenn eine Karte bewusst falsch zugegeben wird, um ein Spiel zu verraten.

Tipp:

Renonce sollte nicht sein, kann aber trotz aller Konzentriertheit ausnahmsweise einmal passieren. Das soll kein Grund für eine Missstimmung sein. Wiederholte Renonce sollten aber nachdenklich stimmen....

Kontra bzw. Schuss

Sobald der Spieler mit "ich liege" das Spiel eröffnet hat, können die Gegner kontrieren. Ein Kontra oder auch Schuss verdoppelt den Spieleinsatz. Der Spieler bzw. sein Partner kann retour gehen (Rekontra), die Gegner können nochmals zurückschießen, er kann nochmals retour gehen. Dann geht's inzwischen 4 bzw. 8 bzw. 16-fach. Daher ist mehrfaches Kontrieren eher unüblich, daher ist nach einem Subkontra Schluss.

Ein Kontra ist getrennt gegen das Spiel oder auch gegen einzelne Zusatzprämien möglich. Es kann aber auch alles geschossen werden. Bei den Positivspielen gilt ein Kontra für alle Partner, bei den Negativspielen nur für den jeweils Kontrierenden. Hier kann/muss jeder Gegner einzeln schießen. Trischaken kann nicht kontriert werden.

Tipp:

Viele Anfänger trauen sich nicht zu schießen: "Das könnte ja auch daneben gehen" oder "Der Geschossene könnte mir das persönlich übelnehmen". Aber: Ein Kontra belebt das Spiel! Es darf ruhig auch mal riskant probiert werden. Und als persönlichen Affront darf man Tarock ja sowieso nie betrachten. Es geht ja um den Spaß am Spiel!

Stiche bitte wegräumen

Den Stich macht der, der mit der höchsten Farbkarte bzw. mit der höchsten Tarockkarte sticht. Er dreht die Karten um, nimmt den Stich zu sich und spielt für die nächste Runde aus. Die Stiche dürfen nicht vermischt werden, auch nicht mit jenen des Partners und auch nicht mit dem eigenen Talon.

Sonst fällt es sehr schwer, ein allfälliges Renonce nach zu prüfen - und dann bleibt ein unangenehmer Nachgeschmack.

Es ist nicht erlaubt in den eigenen, aber auch nicht in den Stichen des Partners nach zu schauen, welche Tarock- bzw. welche Farbkarten schon gefallen sind. Ist der Stich umgedreht, darf nicht mehr nachgeschaut werden!

Um was spielen wir?

Wir spielen, weil wir Spaß am guten Tarockspiel haben. "Schönes" Spiel ist das Ziel. Tarock ist absolut kein Hasardspiel. Um aber eine gewisse Standort-information und einen Anreiz zu bekommen, ist es sehr sinnvoll, sich auch ein wenig zu messen: Zu Beginn ist es üblich, die Punkte aufzuschreiben. In weiterer Folge wird dann gerne der Punkt um 1 Cent gespielt. Unter versierten Spielern hat es sich eingebürgert, den Punkt um 10 Cent zu spielen. Ich bevorzuge die Variante, dass gleich jedes einzelne Spiel ausgezahlt wird, denn "nur Bares ist Wahres". Andere wiederum schreiben zuerst die Punkte mit und zahlen am Schluss die Differenz aus.

Tipp:

Bitte immer vorweg den Spieleinsatz fixieren. Dabei darf man sich gerade als Anfänger nicht überfordern lassen. Das Wichtigste ist immer der Spaß am Spiel. Also auf keinen Fall wagemutige Spielregeln aufdrängen lassen. Wirklich gute Spielpartner werden die Unsicherheit des Anfängers respektieren.

Wie läuft ein Spiel vom Mischen bis zum Zahlen - ein grober Überblick

Mischen, abheben, geben, Karten aufstecken, nicht hineinschauen (lassen). Lizitieren, "gut" bzw. "weiter" sagen, jemand hat das Spiel bekommen, ruft einen Partner oder spielt alleine, mit Talon oder ohne, falls Talon dann verlegen, Zusatzprämien ansagen (z.B. Vogerl).

Das Spiel mit "ich liege" eröffnen, der Partner kann Zusatzprämien ansagen, die Gegner können "gut" sagen oder kontrieren, sie können auch selbst Zusatzprämien ansagen. Auch diese können kontriert werden.

Zu Beginn spielt die Vorhand oder der Spieler (bei Negativspielen) aus.

Das Spiel läuft, am Schluss Punkte zählen und schauen, ob Zusatzprämien erfüllt sind (still oder angesagt), bei den Negativspielen gibt es keine Zusatzprämien, gab es ein Kontra?

Die gewonnenen bzw. verlorenen Punkte zählen, auszahlen, über gutes Spiel freuen, aus schlechtem Spiel lernen.

- und das nächste Spiel kann beginnen.

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